Kundenportrait Stephan Stirnimann

Die Lagerräume von Zebrabox beherbergen so manches Geheimnis und können wohl hunderte von spannenden Geschichten erzählen. Wir wollen den Personen hinter den Räumlichkeiten eine Stimme geben und lassen sie zu Wort kommen. Stephan Stirnimann ist solch eine Person mit einer spannenden Geschichte. Der Journalist schreibt in seinem Beitrag über seine Beziehung zu Zebrabox.

Das Leben eines (freien!) Aviatik- und Reisejournalisten ruft danach, oft auf Achse zu sein und möglichst mobil zu bleiben. Aus diesem Grund betrachte ich meine Zebrabox in Zürich-Oerlikon als "externen Arbeitsplatz", denn hier lagern meine "Siebensachen". Sie sind jeden Tag zugänglich, egal in welchem Kanton oder in welchem Land ich wohne!
 

Beginn der "Beziehungskiste"

Begonnen hat die "Beziehungskiste" mit meiner Zebrabox im Herbst 2015. Während meines einjährigen Sabbaticals in North Wales als Reisejournalist und Deutschlehrer an der University of Bangor hatte sich nämlich mein dortiges Zuhause mit lieblichen Gegenständen gefüllt - allesamt gefunden und ersteigert in den zahlreich vorhandenen Charity-Shops im malerischen Küstendörfchen "Beaumaris".

Selbst ist das Herrchen

Nun, kurz vor der Rückreise in die Schweiz merkte ich schnell, dass mein treuer Subaru Forester nur die Hälfte der angesammelten Kartonkisten aufnehmen würde. Mein vierbeiniger Labrador "Janosch" musste schliesslich auch noch Platz haben. Also kam die Idee auf, mit leichtbeladenem "Schiff" die Rückreise über den Ärmelkanel in die Heimat anzutreten, um zuerst einmal Fuss zu fassen, um dann in einem zweiten Schritt den Transport der verbliebenen Kisten in meine Zebrabox zu organisieren.

Nach dem Einholen zahlreicher (teurer) Offerten bei hiesigen und britischen Transportunternehmen schien es mir schlauer, dank der Zebrabox gleich zwei Fliegen auf einen Streich zu schlagen - und den Subaru nochmals für eine seiner letzten Dienstfahren aufzubieten - notabene wieder mit einem Hundeplätzchen für "Janosch"! Nebst dem Transport sollte noch genügend Zeit für das Auffrischen alter Freundschaften auf der Insel vorhanden sein, weshalb ich für die Reise zehn Tage einplante.

Mit der Reservierung einer zwölf Kubikmeter grossen Box startete die "Rückholaktion" und das Abenteuer Beziehungskiste mit dem Unternehmen Zebrabox nahm seinen Lauf!
 

Leinen los!

Gewartet, vollgetankt und frisch gewaschen - so wartete der Subaru auf den Kapitän und den Matrosen "Janosch". Wie die deutsche Folk- und Pop Band "Santiano" zu singen pflegt: "Soweit die See und der Wind uns trägt, Leinen los!", so setzten wir uns also in der ersten Januarwoche 2017 in Bewegung. Ganze 1500 Kilometer lagen noch vor uns, auf dem Beifahrersitz jede Menge Kohlenhydrate (eigentlich Geschenke in Schokoladenform!) sowie eine grosse Kaffeekanne, Milch, Zucker und Instantkaffeepulver.

Leben wie Gott in Frankreich

Die Reise über die französischen Maut-Autobahnen (télépéage) erwies sich als sehr angenehm, nicht zuletzt dank den properen Autobahnraststätten, welche genügend Auslaufmöglichkeiten für Hund und Meister anboten. Da der Januar nicht zu den Reisemonaten gehört, fuhren wir zum Teil nur mit, hinter, vorne oder neben Franzosen - und ein paar "Brummis" aus Deutschland und anderen östlichen Ländern.

Kurz vor Calais (in Saint Omer) erlaubten wir uns - dank Airbnb - einen Zwischenstop bei den zwei sehr charmanten Franzosen Stéphane und Julien, die für die spätabends Angekommenen noch einen Teller Pasta Bolognese auftischten. Französische Gastfreundschaft gepaart mit italienischem Essen - bekanntlich lebt Gott in Frankreich! Doch durften wir kulinarisch auch auf die Briten setzen. Der erste Lunch auf der "grünen Insel" in der Dorfschaft Harpenden im Harpenden Inn (ein richtiges old school pub!) war von feinstem Genuss: true british friendlyness - Gastfreundschaft steht dort wortwörtlich zuoberst auf der Menukarte!
 

Mit Rast und Ruh

Die Mission Zebrabox-North Wales-Zebrabox fand nun den Höhepunkt darin, als dass der Subaru plus Besatzung das Ziel erreichten: das Gartenhäuschen einer guten Freundin, in welcher meine ganze Habe provisorisch eingelagert war. Hier, in einem typisch walisischen Steinhäuschen (cottage) im Piratennest Cemaes Bay, nisteten wir uns für drei Tage und drei Nächte ein, als Basis für die Pflege alter Freundschaften und als stärkende Rast, bevor es wieder an die Planung der Rückreise ging.

Das vorläufige Ende der "Beziehungskiste"

Mit wehenden Fahnen schoss also der vollbeladene Subaru mit Mann und Hund über die britischen und französischen Autobahnen, unterbrochen von einer Fahrt über das Meer, in Richtung Schweiz, wo wir den nicht besetzten Zollübergang bei Basel als gutes Omen und Willkommenszeichen interpretierten. Mit einem letzten Kraftakt endete die Reise also dort, wo sie begonnen hatte, in meiner Zebrabox.